Erfreulicherweise muss man nicht mehr hinter vorgehaltener Hand mit gleichaltrigen oder älteren Frauen über „den Wechsel“ tuscheln … und erfreulicherweise muss man sich auch nicht mehr mit den subtilen und weniger subtilen Nebenwirkungen der Menopause allein herumschlagen!
Der Mantel des Schweigens um die Wechseljahre – ein zwar wichtiger, aber ganz normaler Übergang – löst sich öffentlich auf, und das ist gut so. Ärzte gehen nicht mehr ganz so abweisend mit den Herausforderungen um wie früher, und man darf das Thema sogar in der Arbeit erwähnen.
Tatsächlich können Betroffene jetzt das Fenster öffnen oder einen Ventilator benutzen, bevor Sie den Siedepunkt erreichen. Auch haben sie Zugang zu vielfältigen Nahrungsergänzungsmitteln, Cremes, Kräuter- oder Hormonpräparaten, die auf diese Lebensphase zugeschnitten sind. Und wenn sie wirklich Glück haben, haben sie vielleicht ein wohlwollendes Umfeld. Ein Umfeld, das mit denen nachsichtig umgeht, wenn sie grantig, vergesslich oder weinerlich reagieren – je nachdem, was die hormonelle Ebbe gerade mit ihnen macht …
Dennoch bleibt noch viel zu tun – trotz zahlreicher neuer Bücher, Fernsehsendungen und Kampagnen, die zur Entstigmatisierung dieses Prozesses sicher beigetragen haben. Die genauen Auswirkungen dieses Übergangs müssen besser verstanden werden, um Frauen auf ihre individuellen Wege in die Wechseljahre zu unterstützen. Denn „individuell“ ist hier das Schlüsselwort: Es gibt sie nicht, die *eine* Art, Wechseljahre zu erleben. Manche scheinen die Zeit quasi unbeschwert zu überstehen, während andere körperliche, gar psychische Zusammenbrüche erleiden. Außerdem dauert die Reise für manche nur ein paar Jahre, während sie für andere zu einem jahrzehntelangen Kampf werden kann.
Daher möchte epiAge einen lebendigen Austausch anregen: sowohl über die gelebte Menopause als auch über ihre möglichen Auswirkungen auf das biologische Altern!
Die heutige Testperson ist keine klassische Biohackerin, die ihr biologisches Alter regelmäßig überwacht. Aber sie schätzt und praktiziert einen (meist) gesunden Lebensstil und testet sich gelegentlich mit epiAge. Diesmal war sie neugierig zu beobachten, ob sich der Beginn der Wechseljahre auf ihr biologisches Alter ausgewirkt hat. Tatsächlich legt die bisher sehr spärliche Forschung zu diesem Thema (vgl. vorwiegend Levine & al., 2016) nahe, dass die Wechseljahre eine epigenetische Altersbeschleunigung verursachen können.
Der erste epiAge-Test wurde von unserer Testperson im Dezember 2021 durchgeführt. Damals war sie – chronologisch gesehen – 51,25 Jahre alt. Das Ergebnis war ein biologisches Alter von 46,57 Jahren. Zum Zeitpunkt des ersten Tests hatte sie noch ziemlich regelmäßig menstruiert, und dies ohne besondere Symptome. Wissenschaftlich betrachtet befand sie sich also in der Perimenopause. Im Januar 2024 (also etwa 2 Jahre später; mit 53,35 chronologischen Jahren) machte sie ihren zweiten Test. Das biologische Alter diesmal? 50,96 Jahre. Eine positive Diskrepanz blieb also bestehen, aber zwischen Test 1 und Test 2 verringerte sie sich von 4,68 auf 2,39 Jahre – sprich eine grobe Halbierung.
Dies war für unsere Probandin eine sehr positive Überraschung, denn ihre Reise durch die Wechseljahre erwies sich als relativ anstrengend. Im Herbst 2022 war ihre Periode bereits seit mehreren Monaten ausgeblieben, und sie litt plötzlich unter einer Reihe sehr unangenehmer Symptome wie Augentrockenheit, Schwindel, starke Gelenkschmerzen, Herzrasen – ganz zu schweigen von vorübergehender Inkontinenz. Außerdem nahm sie im Laufe der nächsten Monate einige Pfunde zu, die sich nur schwer wieder abtrainieren ließen. Auch psychisch lief es nicht reibungslos: Es kam zu Stimmungstiefs und gelegentlich starkem existenziellen Frust. Insgesamt gelang es unserer Testperson jedoch, die meisten Nebenwirkungen mit einem pflanzlichen Präparat deutlich abzumildern.
Wie bei unseren anderen „epiAge experience“ Fallbeispielen üblich, ist die Beweislage aktuell noch sehr begrenzt und daher rein anekdotisch zu sehen. Neben den individuellen Variablen einer bestimmten Menopause spielen auch andere Faktoren des täglichen Lebens wie Ernährung, Schlaf, Stress, Bewegung sowie persönliche und umweltbedingte Umstände eine wichtige Rolle. Daher kann es sich als schwierig erweisen, das Phänomen „Wechseljahre“ getrennt von all diesen Faktoren zu betrachten.
Wie immer sind wir aber neugierig auf Ihre persönlichen Erfahrungen! Haben Sie mit dem Einsetzen der Wechseljahre (oder sogar der Perimenopause) eine biologische Altersbeschleunigung erlebt? Und gab es eine Stabilisierung in der Zeit nach der Menopause?
Wenn Sie noch nicht in den Wechseljahren sind, könnten Sie auch versuchen, mögliche Veränderungen mit epiAge zu beobachten …
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Quelle
Morgan E. Levine, Ake T. Lu, Brian H. Chen, Dena G. Hernandez, Andrew B. Singleton, Luigi Ferrucci, Stefania Bandinelli, Elias Salfati, JoAnn E. Manson, Austin Quach, Cynthia D.J. Kusters, Diana Kuh, Andrew Wong, Andrew E. Teschendorff, Martin Widschwendter, Beate R. Ritz, Devin Absher, Themistocles L. Assimes, and Steve Horvath. „Menopause accelerates biological aging“, Proceedings of the National Academy of Sciences. Volume 113, Issue 33. Aug 2016. Online: https://www.pnas.org/doi/epdf/10.1073/pnas.1604558113
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LinkedIn Sales Navigator / pexels & epiAge
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